Was ist Linksextremismus?

Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für alle gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichteten politischen Bestrebungen, die sich an den Ideen von Sozialismus und Anarchismus orientieren. Die theoretischen Leitfiguren sind – in unterschiedlichem Ausmaß und divergierender Interpretation – Marx, Engels, Lenin, Stalin, Trotzki, Mao Tsetung und anarchistische Denker.

Linksextremisten wollen nicht nur die kapitalistische Wirtschaftsordnung abschaffen – was allein nicht als Beleg für politischen Extremismus zu werten ist – sondern auch das parlamentarisch-repräsentative System der Bundesrepublik Deutschland. Marxisten-Leninisten setzen dabei vor allem auf die Gründung von Parteien und Organisationen. Autonome Linksextremisten hingegen verüben auch politisch motivierte Gewalttaten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. In der Szene wird immer wieder die Diskussion geführt, bis zu welchem Grad Gewalt „vermittelbar“ ist, inwieweit sie also auch von nichtmilitanten Personen in der Szene befürwortet oder zumindest toleriert werden kann.

Linksextremisten versuchen, gesellschaftliche Debatten und Konflikte im Sinne ihrer revolutionären Ziele zu instrumentalisieren. Dafür engagieren sie sich in verschiedenen gesellschaftlichen Aktionsfeldern – vom Antifaschismus über die Antiglobalisierung bis hin zur Antigentrifizierung – und versuchen dort radikalisierend zu wirken und neue Aktivisten für die linksextremistische Szene zu gewinnen.