Bündnispolitik

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Eine häufig zu beobachtende Strategie von Linksextremisten ist es, in klassischen Aktionsfeldern wie Antifaschismus, Antimilitarismus oder Antiglobalisierung Bündnisse mit demokratischen Gruppierungen und Akteuren einzugehen. Die Linksextremisten verfolgen damit mehrere Ziele. Zum einen sind sie sich darüber im Klaren, dass ihr Mobilisierungspotenzial allein nicht ausreicht, um für ihre Positionen breitere öffentliche Resonanz zu finden. Zum anderen können sie durch die Zusammenarbeit mit demokratischen Kräften ihren auf Systemüberwindung abzielenden politischen Bestrebungen einen demokratischen Anstrich geben. Die Bündnisse dienen zudem als wichtiges Rekrutierungsfeld, um Nachwuchs für linksextremistische Parteien und Organisationen zu gewinnen.

Aktionsfeld Antifaschismus

Da in der Bundesrepublik Deutschland ein breiter gesellschaftlicher Konsens gegen Rechtsextremismus besteht, bietet das Aktionsfeld Antifaschismus den Linksextremisten einen besonders guten Ansatzpunkt für ihre Bündnispolitik. Linksextremisten versuchen, zivilgesellschaftliche Bündnisse gegen Rechtsextremismus zu dominieren und dabei ihr linksextremistisches Antifaschismusverständnis durchzusetzen. Die antidemokratischen und antistaatlichen Zielsetzungen hinter dem antifaschistischen Engagement sind dabei häufig auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Aktionsfeld Antimilitarismus

Auch im Aktionsfeld Antimilitarismus versuchen Linksextremisten, in gesellschaftlichen Bündnissen eine bestimmende Position zu erlangen. So sind im "Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus" sowohl demokratische als auch linksextremistische Parteien und Gruppierungen wie die DKP, die SDAJ sowie autonome Linksextremisten aktiv vertreten. Das Bündnis tritt als Träger und Unterstützer von Demonstrationen, Mahnwachen und Informationsveranstaltungen auf und dominiert auch das „Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz“, das die Proteste gegen die alljährlich stattfindende Münchner Sicherheitskonferenz koordiniert.

Aktionsfeld Antiglobalisierung

Im Themenfeld Antiglobalisierung ist insbesondere das bundesweit agierende informelle Netzwerk „Interventionistische Linke“ (IL) aktiv. Es entstand im Jahr 2005 infolge globalisierungskritischer Proteste. Ziel der IL ist es, linksextremistische Akteure zusammenzuführen und in Bündnisdiskussionen die Akzeptanz für militante Aktionsformen durchzusetzen. Der Einflussbereich der IL beschränkt sich nicht nur auf das extremistische Spektrum, sondern erreicht auch nichtextremistische Gruppen und Initiativen. Bei der Organisation der Protestaktionen gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm spielte die IL eine hervorgehobene Rolle.

Auch bei den Protesten gegen den G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg setzten Linksextremisten auf die Strategie der Bündnispolitik.