Gesellschaftliche Aktivitäten

Rechtsextremisten nutzen gesellschaftliche Veranstaltungen, um auf subtile Weise ihre politischen Botschaften zu verbreiten. Sie knüpfen damit an die so genannte „Wortergreifungsstrategie“ an. Danach sollen sich Rechtsextremisten unauffällig an öffentlichen Veranstaltungen beteiligen und diese als Plattform zur Verbreitung ihrer Propaganda nutzen.

So gelang es z.B. kostümierten Neonazis wiederholt, an Faschingsumzügen teilzunehmen und Propagandamaterial zu verteilen. Auf den verteilten Flugblättern befanden sich Verweise auf neonazistische Internetseiten. Auch auf Weihnachtsmärkten in Bayern verteilten Neonazis, die sich als Weihnachtsmann verkleidet hatten, wiederholt Präsente und Flugblätter an Besucher, um für ihr rechtsextremistisches Gedankengut zu werben. In beiden Fällen traten die Rechtsextremisten verkleidet auf. Das erschwert es den Passanten, den tatsächlichen Hintergrund der Aktionen zu erkennen.

Ziel: öffentliche Aufmerksamkeit

Für derartige Aktionsformen sind in der Regel keine behördlichen Anzeigen und Anmeldungen notwendig. Das verringert für Rechtsextremisten das Risiko eines vorherigen Verbots oder Ausschlusses. Zudem lassen sich derartige Aktionen mit vergleichsweise wenigen Personen durchführen, können jedoch eine große öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen, die in der Regel durch Medienberichterstattung begleitet wird.