Das Bild zeigt Teilnehmer einer linksextremistischen Demonstration.
© Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz

Versammlungen

Wenn Linksextremisten Kundgebungen und Demonstrationen durchführen, versuchen sie meist, Teilnehmer weit über die linksextremistische Szene hinaus zu gewinnen. Dazu besetzen sie Themen, die von hoher Aktualität sind und emotionalisierend und mobilisierend wirken können. Autonome versuchen häufig, diesen Versammlungen einen militanten Charakter aufzuzwingen und hinter der Deckung friedlicher Teilnehmer Gewalttaten zu begehen.

Schwarze Blöcke

Symbol des militanten Politikverständnisses und der hohen Gewaltbereitschaft der autonomen Szene ist die Bildung von sogenannten "Schwarzen Blöcken". Als "Schwarzer Block" wird eine zu Gewalt und Militanz neigende Gruppe innerhalb von Demonstrationszügen bezeichnet, die durch einheitlich schwarze Kleidung und Vermummung auffällt. Der "Schwarze Block" ist nicht zentral organisiert und koordiniert, sondern ein lediglich punktueller Zusammenschluss gewaltorientierter Linksextremisten. In einem solchen spontanen Zusammenschluss kann eine heterogene Vielfalt unterschiedlicher linksextremistischer Gruppierungen und Einzelpersonen vertreten sein. Durch das äußerlich homogene Erscheinungsbild mit schwarzen Kapuzenpullis, Mützen, Tüchern und Sonnenbrillen signalisieren die Teilnehmer zugleich Solidarität untereinander sowie Gewaltakzeptanz bzw. Gewaltbereitschaft gegenüber den Einsatzkräften der Polizei und gegenüber dem "politischen Gegner". Zudem erschwert die einheitliche Kleidung und Vermummung die Identifizierung von Einzelpersonen.

Wiederholt wurden aus "Schwarzen Blöcken" heraus Gewalttaten begangen, wobei schwerste Verletzungen der Opfer in Kauf genommen wurden. Die Anwendung von Gewalt wird zwar selten konkret verabredet, ist aber stark von der Dynamik des Demonstrationsgeschehens geprägt.

5-Finger-Taktik

Um bei Großdemonstrationen Polizeiabsperrungen zu umgehen, wenden autonome Linksextremisten auch die sogenannte „5-Finger-Taktik“ an. Sie marschieren dabei zunächst in einem geschlossenen Block und teilen sich bei polizeilichen Absperrungen in (meist fünf) Kleingruppen. Diese agieren selbständig, um sich an einem vereinbarten Punkt wieder zusammenzuschließen. Durch diese taktische Konzeption werden Einsatzkräfte der Polizei zur Raumsicherung konzentriert und gebunden, während Linksextremisten an den ungeschützten Stellen vorstoßen können.