Ein Öcalan-Anhänger schwenkt eine Fahne mit dem Kopf des PKK-Führers
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Kurdischer Extremismus

Organisationen des auslandsbezogenen Extremismus wollen die politischen Verhältnisse in ihren Heimatländern ändern. Dazu werden die jeweiligen Organisationen in den Heimatländern durch politische, aber zum Teil auch gewaltsame Aktivitäten in Deutschland unterstützt. Zudem wird durch Spendensammlung finanzielle Unterstützung geleistet.

Neben dem türkischen Links- und Rechtsextremismus ist der von einzelnen kurdischen Gruppierungen ausgehende Extremismus eine Erscheinungsform des auslandsbezogenen Extremismus mit Bezug zum Staatsgebiet der Türkei. Schwerpunktmäßig wird dabei die seit 1993 in Deutschland verbotene und auf der EU-Terrorliste geführte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) beobachtet. Es ist jedoch nur ein geringer Teil der in Bayern lebenden kurdischen und kurdischstämmigen Bevölkerung dem Umfeld der PKK zuzurechnen. Die Mehrheit der in Bayern lebenden Kurden entfaltet hier keine extremistischen Aktivitäten.

PKK

Die PKK wurde 1978 durch Abdullah Öcalan gegründet. Sie sollte durch einen Guerillakrieg eine Revolution mit dem Ziel eines unabhängigen kurdischen Staates herbeiführen. Über zwei Jahrzehnte lang verübte die PKK innerhalb und außerhalb der Türkei terroristische Anschläge.

Nach der Festnahme des PKK-Führers Öcalan im Jahr 1999 kam es zu einer taktisch bedingten Mäßigung. Zumindest im Ausland verzichtete die PKK daraufhin auf die Anwendung von Gewalt.

In den meisten größeren deutschen Städten gibt es Zusammenschlüsse von PKK-Anhängern. Ihnen dienen die örtlichen Vereine als zentrale Anlaufstelle. Diese haben die Aufgabe, Ziele und Politik der PKK unter ihrer Anhängerschaft zu verbreiten und zu fördern. Trotz des vereinsrechtlichen Betätigungsverbotes (Vereinsgesetz) gibt es weiterhin Aktivitäten der PKK-Anhängerschaft in Deutschland. Ein Nachweis, dass ihre Betätigung der Organisation zuzurechnen ist, lässt sich jedoch oft nur im Einzelfall führen.